Nachdem die HDD Hersteller mit sinkenden Umsätzen, Verlusten und nur zögerlich steigenden Kapazitäten (siehe Seagate 30TB HDD) kämpfen, werden die DataCenter SSDs merklich günstiger.
Bei der Vorstellung der ersten DataCenter SSDs (SAS 12GBit) mit 16TB im Jahr 2016 lag der Preis im Einzelhandel im Bereich von 3.500 bis 4.000 Euro und ist dort für lange Zeit auch relativ stabile geblieben. Mitte 2022 sind dann die Preise plötzlich auf deutlich über 4.500 Euro gestiegen um seither kontinuierlich zu sinken. Aktuell bekommt man die Samsung PM1643a mit 15.36TB und SAS 12GB/s um etwas über 2.000 Euro.
Setzt man jedoch auf die modernere U.2/SFF-8639 Schnittstelle (PCIe 4.0 x4) so hat sich der Preis für die Samsung SSD PM9A3 mit 15.36TB und U.2 Schnittstelle im letzten Jahr von ca. 2.500 Euro auf aktuell rund 1.300 Euro halbiert. Auch bei den noch seltenen 30TB SSDs - beispielsweise Solidigm Intel 3D NAND D5-P5316 - hat sich der Preis im letzten Jahr von über 6.000 Euro auf ca. 2.700 mehr wie halbiert.
Damit wird der Preisabstand zwischen HDD und SSD deutlich kleiner. Eine aktuelle 22TB HDD, die für Dauerbetrieb (Rechenzentrum, NAS, Storage) geeignet ist, kosten zwischen 500 und 600 Euro. 16TB HDDs für Dauerbetrieb liegen im Bereich von 300 bis 400 Euro.
Berücksichtigt man auch noch den Strombedarf (HDDs im Bereich von 6 bis über 13 Watt, SSDs im Ruhezustand (die meiste Zeit) deutlich unter 6W) und damit auch den Kühlbedarf, liegt dieser bei SSDs realistisch um zumindest 30-60% niedriger. Bei den aktuellen Strompreisen macht das pro Device zwischen 20 und 60 Euro aus. Auf die Lebensdauer von 4-8 Jahren gerechnet sind das dann schon mehrere 100 Euro geringere laufende Kosten bei gleichzeitig deutlich höherer Performance.
Aktuell sind die Halbleiterpreis auf Grund von hohen Lagerbeständen vergleichbar günstig und können natürlich bei steigender Nachfrage wieder ansteigen. Da aktuell aber viele neue Halbleiterwerke gebaut bzw. zumindest geplant sind, wird die Verfügbarkeit (und damit auch der Preis) in den nächsten Jahren voraussichtlich weiter fallen.
Damit werden immer mehr SSDs im Storage Bereich eingesetzt werden und die HDDs auf Nischen (Langzeitarchivierung, Backup,…) reduzieren, sofern es den verbliebenen HDD Herstellern nicht gelingt die Speicherkapazitäten deutlich zu steigern um damit den Preisvorteil der HDDs wieder zu vergrößern.
Update vom 12. Mai 2023
In einem Artikel auf Futurezone.at werden Experten der Firma Pure Storage zitiert, die davon ausgehen, dass bei den aktuell hohen Energiepreisen nach 2028 kaum noch jemand Harddisks kaufen wird.